Chronologisch von oben nach unten: Präsentation CSD Nürnberg Plakatmotiv 2024, Neuer Vorstand 2024, Vorstandswahl (2022), Hauptsponsor CSD Nürberg (2022), Erweiteter Vorstand & Verleihung (2020); Stabwechsel & CSD Empfang (2017), Regenbogenfahnen Bezirksrathaus Ansbach (2017), CSD Bundestreffen (2016), CSD Nürnberg Historie (1982 - 2017), Ursprung aller CSDs
Präsentation
CSD Nürnberg Plakat Motiv 2024
Inzwischen eine Tradition: Anlässlich der queeren Rosa Montag Veranstaltung im Festzelt Papert auf dem Nürnberger Frühlingsfest präsentiert das OrgaTeam des Nürnberg Pride das neue Plakat Motiv für unsere Foto-Linse. Diesmal am zweiten April-Montag mit dem Motto-Slogan „25 Jahre & lauter denn je!“. Nach wochenlangen Planungen und Entscheidungen bei den OrgaTreffen seit Anfang des Jahres wurde in der Marketing-Gruppe dieses auch optisch tolle Ergebnis entwickelt und nun öffentlich vorgestellt. Neben dem neuen Logo „Nürnberg Pride“ steht natürlich aktuell das Fördervereins-Jubiläum im Mittelpunkt. „In diesem Jahr nehmen wir uns die Freiheit, 25 Jahre Nürnberg Pride Christopher Street Day in voller Lautstärke zu zelebrieren und ein kraftvolles Zeichen der Liebe gegen den gegenwärtigen gesellschaftlichen Gegenwind zu setzen. Unser klares Nein gilt jeder Form der Diskriminierung und den Herausforderungen, mit denen queere Menschen konfrontiert sind“, so der Verein dazu auf seiner Webseite. „25 Jahre nach der Gründung des Fördervereins Christopher-Street-Day Nürnberg e.V. sehen wir die Früchte der Community. Wir spüren den Mut, die Gemeinschaft und auch die Erfolge: Heute haben wir ein 2,5 wöchiges Prideweeks Eventprogramm.“ Und die queeren Teilnehmenden aus der Region sowie darüber hinaus strömen am Demo-Tag als bunte Menschenmenge durch die Straßen der Frankenmetropole und zeigen damit wichtige sichtbare Regenbogen-Präsenz in der Gesellschaft. Während heute ein tolles diverses OrgaTeam aus der kompletten LGBTIQ*-Gemeinschaft, sogar mit Internationalem Hintergrund, den CSD Nürnberg tatkräftig plant und aktiv umsetzt, war die erste „Gay Pride Parade“ in der Noris im Jahr 1982 eine Demonstration der süddeutschen Schwulengruppen unter dem Motto: „Schwule fordern Ihr Recht“, mit 500 Teilnehmern. Nach ein paar wenigen organisierten CSD Veranstaltungen fand das 1. schwul-lesbische CSD Straßenfest (nach neuer Zählweise) im Sommer 1998 auf dem Hans-Sachs-Platz statt. Organisiert von Daniel Eckmann mit einem runden Tisch, unter Kooperation mit den Vereinen Fliederlich und AIDS Hilfe. Schon ein Jahr später gründete sich 1999 der Förderverein Christopher Street Day Nürnberg e.V., dessen Jubiläum wir heuer feiern. Übrigens, im Jahr 2000 wurde zum ersten Mal der CSD Nürnberg auf dem Jakobsplatz zelebriert, weil der Hans-Sachs-Platz den städtischen Behörden zu klein wurde. Die Wiederbelebung der CSD Demonstration erfolgte im Jahr 2006. Aktivistin Uschi Unsinn hatte sie angemeldet, sie war seit dem Jahr 2005 im CSD OrgaTeam dabei. Der Start für einen stetigen Zuwachs an Demo-Teilnehmenden bis heute. (NK)
GAYCON April 2024
Aus 5 werden 7
CSD Nürnberg hat Vorstand gewählt
GAYCON gratuliert: Bei der Jahreshauptversammlung des Fördervereins Christopher Street Day Nürnberg e.V. am letzten Januar-Dienstag im Tagungsraum der AIDS-Hilfe Nürnberg gab es einige Wechsel im Vorstandsteam. Bestätigt wurden die bisher amtierenden Vorstände Bastian Brauwer (Vorsitzender), Karlheinz Meininger (Finanzen) sowie René Scheuermann (Bühnenprogramm) für weitere zwei Jahre. Neu ins Team gewählt sind Katrin Kaa Riedl (FLINTA*, Kunst & Kultur), Carlos Reinhard (Prideweeks), Timo Sturm (Platz/ Stände) sowie Andreas Hentschel (Demo). Daniela Schlegl und Julia Heinrichs-Reichert hatten zum Bedauern des Vereins nicht mehr für das Amt kandidiert.
Ganz im Zeichen des Vereins-Jubiläums steht auch das diesjährige Motto des CSD Nürnberg, wie am dritten Februar-Dienstag im OrgaTeam entschieden wurde. Deshalb auch das Plakat-Motiv: „25 Jahre & lauter denn je!“ Im Jahr 1999 ist der Verein aus vielen Aktiven der Nürnberger Community geboren worden. Das soll in diesem Jahr auch gebührend gefeiert werden. Zum einen mit einer Neugestaltung des CSD Nürnberg Logos. Die meisten CSD Vereine in Deutschland und weltweit sind inzwischen mit dem Wort PRIDE international erkennbar. Hier möchte Nürnberg sich einerseits anschließen, jedoch den deutsch-traditionellen Ursprung trotzdem nicht vergessen. So wird die Wortzeile „Christopher Street Day“ ebenfalls enthalten sein. Auch das Stadt-Erkennungs-Symbol, der Sinwell-Turm der Nürnberger Burg, bleibt neugestaltet erhalten. Zum Jubiläum soll auch die Webseite eine Erfrischungskur bekommen. Außerdem wird gerade an einer online-Anmeldung für die CSD-Nürnberg Demo gebastelt. Zum Thema Finale am Kornmarkt erklärte Vorstand Bastian, dass die zwei Tage inzwischen etabliert sind. Der entscheidende Vorteil für alle: Ein entspannter Abbau des Platzes mit Deko, Bühne etc. am Sonntagabend. Die Leute der Gastronomie-Stände sehen das ebenso. Und Samstagabend kann sich das CSD Team komplett auf die CSD Party im Hirsch konzentrieren. Dadurch stehen auch mehr helfende Hände am Sonntag zum Abbau des Platzes zur Verfügung. (NK)
GAYCON Februar 2024
Powerteam
Vorstandswahl beim CSD Nürnberg
GAYCON gratuliert: Bei der Jahreshauptversammlung des Fördervereins Christopher Street Day Nürnberg e.V. am letzten März-Dienstag in der Galerie des Presseclubs Nürnberg bestätigten die Vereinsmitglieder den bisher amtierenden Vorstand mit Bastian Brauwer (Vorsitzender), Karlheinz Meininger (Finanzen), Julia Heinrichs (Bühnenprogramm) und Daniela Schlegl (Rahmenprogramm) einstimmig für weitere zwei Jahre. Nach insgesamt 22 aktiven Jahren, davon 13 im Vorstand, hat Arno Seitzinger auf eigenen Wunsch das Amt niedergelegt, wird aber weiterhin unterstützend zur Verfügung stehen. An seiner Stelle wurde Thorsten Jörck von den rund 20 anwesenden Vereinsmitgliedern ebenfalls einstimmig in den Vorstand gewählt.
Vor der satzungsmäßigen Abarbeitung der Tagespunkte gedachten die Anwesenden in einer Schweigeminute an das verstorbene Ehrenmitglied Uschi Unsinn. Aktuell hat der Förderverein 56 Mitglieder. In der Rückschau wurde auch auf die rund 60 Veranstaltungen um den CSD erinnert. Besonders das Gespräch zwischen Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) und Rosa Asyl war sehr fruchtbar. Inzwischen gibt es einen direkten Kontakt auf Leitungsebene. Ein voller Erfolg für den CSD Nürnberg. Trotz Corona-Pandemie konnten sehr viele neue Sponsoren gewonnen werden, was insgesamt den Vorstand überraschte. Aber sie werden in diesen Zeiten auch gebraucht. Seit 2017 sind die Kosten für das CSD Finale stetig gestiegen. Hierzu gehören beispielsweise Tontechnik, Sicherheitsdienst, Sanitäter, Strom, Wasser, GEMA, Künstlergagen, Toiletten, Platzreinigung, Backstagekosten etc. Um unserer Leserschaft einen kleinen Vergleich nennen zu können, haben wir uns beim CSD Finanzvorstand Karlheinz schlau gemacht: 2017 betrugen die Kosten etwa 20.000 Euro, 2019 schon 36.000 Euro (für zwei Tage), 2021 schnellte der Betrag auf über 49.000 Euro in die Höhe. Zusatzkosten waren für den ewig langen Bauzaun auf der Wöhrder Wiese, Hubstapler, eine wesentlich höhere GEMA Gebühr, Stromaggregate, aufwendigere Tontechnik und mehr Sicherheitspersonal zu entrichten. Erschwerend fiel auch noch eine Haupteinnahmequelle, die CSD Party im Hirsch, Pandemie bedingt völlig weg. Für den zweiten Finale Tag am Sonntag wünscht sich der Verein ebenfalls mehr Besucherzuspruch, der durch Konsumieren an den CSD Gastro-Ständen mit zur Finanzierung des Gesamt-Events beiträgt. Insgesamt ist Bastian „Stolz, im bundesweiten Vergleich, so ein diverses OrgaTeam für den CSD Nürnberg zu haben“. Inzwischen sind hier tatsächlich alle Buchstaben des LSBTIQ* auf operativer Ebene vertreten, auch wenn sie als echte Vereinsmitglieder noch vermisst werden. (NK)
GAYCON März 2022
Paukenschlag
Rummelsberger Diakonie Hauptsponsor für CSD Nürnberg 2022
Damit hatte die queere Community nicht gerechnet. Erstmals übernimmt ein evangelisches Sozialunternehmen das Sponsoring des Christopher Street Day in der Frankenmetropole am ersten Augustwochenende. Wie der CSD Förderverein auf Facebook mitteilt, freuen sie sich auf die Zusammenarbeit und den inhaltlichen Austausch „um damit weitere Zeichen für eine offene, diverse Gesellschaft zu setzen!“ Sie hatten sich aber auch intern gefragt, ob CSD und Kirche funktionieren kann. „Jüngst zeigte sich die evangelische Kirche sehr offen für LSBTIQ*-Menschen. Damit setzt sie ein positives Beispiel für eine offene, vielfältige Religionsgemeinschaft. Das war nicht immer so! Gerade deshalb freuen wir uns umso mehr, dass die Rummelsberger Diakonie aus eigenem Antrieb aktiv Partner des CSD Nürnberg werden wollte und sich damit für die menschliche Vielfalt einsetzt“, so der CSD Förderverein in seiner Mitteilung. Neben dem Sponsoring wollen die Rummelsberger u.a. an der CSD-Demo am 6. August teilnehmen. Außerdem ist ein Infostand bei der finalen Kundgebung nach der Demo geplant. „Für mich ist das ein Zeichen für Menschenwürde und Toleranz, so wie wir sie verstehen. Jeder Mensch, egal welcher geschlechtlichen Identität er sich zuordnet, ist Gottes Geschöpf“, betonte Diakonin Elisabeth Peterhoff, Mitglied des Vorstands der Rummelsberger Diakonie bei der Vertragsunterzeichnung, wie die Rummelsberger Diakonie auf ihrer Homepage selbst mitteilt. Das CSD Sponsoring ist nur eine Aktion von vielen, weil sie 2022 als Jahr der Vielfalt ausgerufen haben. Mit Schulungen und weiteren Aktionen will sich das Unternehmen mit dem Thema Vielfalt und Chancengleichheit bewusst auseinandersetzen. Menschen sollen sensibilisiert, aufgeklärt und zum nachhaltigen Handeln angeregt werden. (NK)
+++ CSD Nürnberg 2022 +++ CSD Rahmenprogramm: Prideweeks 21.7. - 7.8.22 +++ Pride/ CSD Demo Sa 6.8.22 durch die Innenstadt +++ CSD Finale mit Bühnenprogramm Sa 6. & So 7.8.22. +++
GAYCON Januar 2022
Frauen Power
GAYCON gratuliert: Bei der Jahreshauptversammlung des Fördervereins Christopher Street Day Nürnberg e.V. am letzten Januar-Dienstag in der Galerie des Presseclubs bestätigten die Mitglieder die bisher amtierenden Vorstände Bastian Brauwer (Vorsitzender), Arno Seitzinger (Technik) und Karlheinz Meininger (Finanzen) einstimmig für weitere zwei Jahre. Weil der CSD Nürnberg stetig wächst und damit auch die Aufgaben im Verein, wird der Vorstand künftig durch pure Frauenpower erweitert. Die neuen Beisitzerinnen Julia und Daniela wurden ebenfalls einstimmig in ihr neues Amt berufen. Aktuell hat der Förderverein rund 50 Mitglieder. Zur Versammlung sind 20 Mitglieder erschienen. Nach internen Berichten und Diskussionen gab es an diesem Abend noch eine emotionale Überraschung! In Anerkennung seines herausragenden Engagements als langjähriger Vorsitzender wurde Dieter Barth in Dankbarkeit zum „Ehrenvorsitzenden“ des Fördervereins ernannt. In Anerkennung seines herausragenden Engagements für eine bunte und queere Stadtgesellschaft bekam Uwe Scherzer alias PolitDragQueen Uschi Unsinn die „Ehrenmitgliedschaft“ des Fördervereins verliehen. Zum Abschluss gab es eine Runde Sekt für alle. (NK)
GAYCON Januar 2020
Stabwechsel
Amtsübergabe: Nach einem Jahrzehnt an der Spitze des Nürnberger Christopher Street Day Fördervereins übergibt der scheidende Vorstandsvorsitzende Dieter Barth symbolisch die Flagge an seinen Nachfolger. Das neue Führungstrio mit Bastian Brauwer (Vorsitz), Arno Seitzinger (Technik) und Karl-Heinz Meininger (Finanzen) wurde einstimmig auf der Mitgliederversammlung des Fördervereins am zweiten Dezember-Mittwoch gewählt, und wird zukünftig den CSD Nürnberg verantwortlich organisieren. Im Anschluss gab es zur Verabschiedung ein Buchunikat für Dieter, mit vielen Bildern aus der 18jährigen Tätigkeit im Verein bzw. aus den zehn Jahren als Vorstand an der Spitze. Für die gelungene Überraschung haben zahlreiche Fotografen gemeinsam mit Bastian ihre Archive durchforstet. Der Sektempfang wurde mit einem Buffet vom Restaurant Estragon kulinarisch ergänzt. Dieter freut sich, den Verein in solider finanzieller Basis übergeben zu können. „Im Vergleich zu anderen Städten kommen wir ohne jegliche staatliche bzw. kommunale Förderung aus. Das war mir schon immer wichtig, um unabhängig auf der CSD-Bühne agieren zu können. Damit man seine Meinung frei davon sagen kann, wer gerade an der Stadtspitze ist“, betont Dieter Barth mit gewissem Stolz. Auch die inzwischen zahlreichen Regenbogenfahnen nicht nur in der Stadt, sondern in der ganzen Region, und die Regenbogen-Zelte am Jakobsplatz sorgen inzwischen schon für aufmerksame Beachtung anderer CSD Orgateams auf Nürnberg. Seinen Nachfolgern will Dieter den eigenen neuen Weg gehen lassen. Deshalb wird er sich zukünftig aus den Vorplanungen komplett heraushalten. Dem Verein wird er weiterhin die Treue halten und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Aber nur, wenn es auch gewünscht ist.
CSD Empfang im Rathaus
Das gute Verhältnis zur Stadt Nürnberg wurde einmal mehr unter Beweis gestellt: Am zweiten Novemberfreitag würdigte Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly mit einem kleinen Empfang im historischen Rathaus, dass der Förderverein Christopher-Street-Day in diesem Jahr die 20. CSD Ausgabe in laufender Reihe in der Frankenmetropole erfolgreich organisiert hat. Für das Stadtoberhaupt gilt es als eine Selbstverständlichkeit, dass die Community einmal im Jahr bewusst die Straßen der Stadt mit viel Kreativität, Selbstbewusstsein und Stolz in Beschlag nimmt. Gerade die Vielfalt belebt und zeigt, wie weltoffen sich die Bürger geben. „Nicht aufhören – sondern weitermachen!“ betont Maly und ist überzeugt, dass durch diese jährliche selbstbewusste CSD-Arbeit erst die rechtliche Gleichstellung folgen konnte. „Erst dadurch erfolgte die gesellschaftliche Akzeptanz. Der CSD hat die Verschlossenheit gewandelt, damit heute das Schwulsein offen gelebt werden kann. Man erkennt es auch an der Leichtigkeit der Reaktionen auf das jüngste Verfassungsgerichtsurteil. Der CSD ist jedes Jahr eine fröhliche Politik und eine politisierte Party.“ CSD Vorstand Dieter Barth erinnerte in seiner kurzen Ansprache auch an die Anfänge, als der damals amtierende Nürnberger Oberbürgermeister die Schirmherrschaft für den CSD nicht übernehmen wollte. Das Versprechen Malys noch als Kämmerer 2002 auf der Bühne, er würde auf jeden Fall wiederkommen, löst er als inzwischen langjähriger OB und Schirmherr regelmäßig ein, fast immer auch mit persönlicher Anwesenheit. Gleichwohl betonte Barth, das es auch in heutiger Zeit noch nicht überall in Deutschland üblich ist, dass Regenbogenfahnen zum Fest an den Rathäusern hängen dürfen. Er lobte die guten Kontakte zur Stadtverwaltung, ist aber auch stolz, dass das Nürnberger Orga-Team es immer mit eigener Sponsoren-Finanzierung geschafft hat, die Veranstaltung bewusst ohne öffentliche Gelder zu stemmen. Zahlreiche Mitglieder des CSD-Orgateams kamen zum Empfang und prosteten mit dem Oberbürgermeister auf das Jubiläum. Maly und Barth übereichten sich Geschenke in Anerkennung ihres jeweiligen Wirkens.
Metropolregion zeigt Flagge
Das gab es noch nie zum Nürnberger Christopher-Street-Day! Dieses Jahr hängen zum ersten Mal Regenbogenfahnen an Rathäusern außerhalb der Stadtgrenzen der Frankenmetropole! Nicht nur in Fürth und Erlangen, sondern auch am Bezirksrathaus in Ansbach. Besonders beeindruckt zeigte sich Fördervereins-Vorstand Dieter Barth, weil man dies von SPD geführten Rathäusern eher erwartet als von einem CSU dominierten Rathaus wie in Ansbach. Die überraschende Bundestagsabstimmung zur „Ehe für alle“ war allerdings nicht ursächlich: Schon seit einem Jahr warten die Fahnen auf ihren Einsatz. Die Idee wurde nämlich schon nach dem Nürnberger CSD 2016 vom Vorsitzenden der CSU-Bezirkstagsfraktion Peter Daniel Forster geboren. Schnell war Bezirkstagspräsident Richard Bartsch Feuer und Flamme für das Projekt und orderte sofort die Flaggen auf Vorrat. „Wir wollen zeigen, dass wir für mehr Toleranz eintreten, egal, wie sich die Menschen orientieren im Hinblick auf Partnerschaften und Lebensformen“, so Bartsch. „Die symbolischen Fahnen wirken auf Besucher und Mitarbeiter ganz anders, als wenn Flyer ausliegen.“ Barth wünschte sich, dass die Fahnen nicht nur zum Jubiläums-CSD wehen, sondern auch in den Folgejahren. Die Zustimmung des Präsidenten lässt hoffen. Gut, dass der Weltsicht in Franken keine Alpen im Wege stehen.
CSD Bundestreffen
Am ersten Wochenende im November fand das Bundestreffen des CSD Deutschland e.V. bzw. der deutschen CSD-Organisatoren im Marmorsaal des Presseclubs statt. Rund 30 Vertreter aus 15 Orgateams, wie z.B. Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Magdeburg, Münster, Konstanz und sogar aus Zürich, sind in die Frankenmetropole angereist. Zu den zentralen Themen gehörten auch eine konstruktive Bündelung der Kräfte und natürlich der Ausblick auf die Bundestagswahl 2017. Eine geplante gemeinsame Postkarten- und Infostand-Aktion wurde eifrig diskutiert. Wobei es bedingt durch die vielen unterschiedlichen CSD-Termine organisatorische Schwierigkeiten gibt, bundesweite Kampagnen umzusetzen. „Es ist ein Austausch von Erfahrungen, es gibt Impulse z.B. für die Demo oder das Thema Charta der Arbeitgeber. Wie geht man mit AfD und Pegida um, die regional unterschiedlich in manchen Landtagen sitzen. Es ist insgesamt ein Vernetzungstreffen“, betont Dieter Barth, Vorstand des CSD-Vereins Nürnberg und Gastgeber der Tagung. „Der Trend geht hin zu mehr politischer Ernsthaftigkeit. Seit Orlando wissen wir, es ist noch lange nicht vorbei mit unserer Arbeit. Wir haben viel formal erreicht. Jetzt muss das in die Köpfe der Bevölkerung. Denn die Erzkonservativen haben den falschen Eindruck, wir nehmen alles weg: Gleiche Rechte, Queere Themen in den Schulen und jetzt sind auch noch Flüchtlinge da.“ Der CSD Nürnberg ist seit 2016 Mitglied im Dachverband CSD Deutschland e.V. Dieses aktuelle Treffen war eines der wenigen im Süden der Republik. Schade, dass ausgerechnet aus Bayern keine Vertreter anderer Orgateams nach Nürnberg fanden. Zum Abschluss wurde auf der Mitgliederversammlung der Vorstand des CSD Deutschland wiedergewählt. Im Rahmenprogramm der Tagung standen auch gemeinsames Abendessen und die Erkundung der Nürnberger Szene. Beindruckt wurde die Stadtführung „Homosexuelle unter dem Hakenkreuz“ von allen Teilnehmern aufgenommen.
CSD Nürnberg Historie
Vor über 35 Jahren wurde in der Frankenmetropole der erste Christopher Street Day (CSD) zelebriert: 1982 zog die „Gay Pride Parade“ der süddeutschen Schwulengruppen unter dem Motto ‚Schwule fordern Ihr Recht‘ mit über 500 Teilnehmern durch die Nürnberger Innenstadt. Übrigens, zum ersten CSD gibt es Filmmaterial, das mittlerweile digitalisiert ist. +++ Im Juni 1988 fand der „bayernweite CSD“ in Nürnberg statt. +++ Im Sommer 1990 organisiert die Fliederlich Jugendgruppe ‚Ganymed‘ ein Straßenfest mit 1000 Besuchern. +++ Vom 21. bis 23. Juni 1991 wurde der 2. CSD in Nürnberg an der Lorenzkirche organisiert. +++ Vom 06. bis 10. Juli 1994 feierte die Community den 3. CSD in Nürnberg unter dem Motto „25 Jahre schwul – lesbisch – stolz“. +++ Das 1. schwul – lesbische CSD Straßenfest (nach neuer Zählweise) wurde im Sommer 1998 auf dem Hans-Sachs-Platz abgehalten. Organisiert von Daniel Eckmann mit einem runden Tisch, unter Kooperation mit Fliederlich und AIDS-Hilfe Nürnberg. Mit dabei der schwule Männerchor „Die Plärrboys“. +++ Im Jahr 1999 wird der Förderverein Christopher Street Day Nürnberg e.V. gegründet. Seitdem ist dieser Verein der Organisator (mit einem Orgateam, bei dem jeder mitmachen darf) des jährlichen CSDs in der Frankenmetropole. +++ Weil der Hans-Sachs-Platz den städtischen Behörden zu klein für die vielen Besucher erschien, musste ein größerer Ort für das 3. CSD Straßenfest gewählt werden: Im Jahr 2000 wurde zum ersten Mal auf dem Jakobsplatz gefeiert +++ Die Wiederbelebung der CSD Nürnberg Demo war im Jahr 2006. +++ Zum 20. Mal wurde das CSD Nürnberg Straßenfest am 05. August 2017 organisiert: Erstmals fand hierbei im Vorlauf eine Miss*ter CSD Nürnberg 2017 Wahl statt. Dadurch erhöhte sich deutlich die mediale Aufmerksamkeit +++ Als Premiere wurde 2017 die CSD-Demo-Route schon ab dem Rathenauplatz durch die Altstadt gelegt. Dafür gab es viel Lob, denn hier erreichten die Teilnehmer mit ihren Forderungen deutlich mehr Bürger am Straßenrand +++ Neues CSD Nürnberg Logo mit dem Sinwellturm der Nürnberger Kaiserburg in Regenbogenfarben 2018 +++
Warum CSD?
>>>Ursprung aller deutschen CSDs & Gay Prides weltweit: Alle Veranstaltungen erinnern an den ersten Aufstand von Schwulen, Lesben, Transvestiten und Transmenschen gegen die Polizeiwillkür in der Christopher Street/ New York am 28. Juni 1969 in der Bar „Stonewall Inn“. Damals waren gewalttätige Polizei-Razzien mit teilweise Misshandlungen der Gäste in den Kneipen der Community üblich. Zunächst wehrten sich ganz besonders Dragqueens, transsexuelle Latinas und Schwarze gegen die wiederkehrenden Kontrollen. Es folgte eine tagelange Straßenschlacht mit der New Yorker Polizei. Seitdem wird jedes Jahr mit einem Straßenumzug an dieses Ereignis in New York erinnert. Daraus hat sich eine internationale Tradition weltweit entwickelt, im Sommer eine Demonstration für die Rechte der Community abzuhalten. In Deutschland wurden 1979 in Bremen und Berlin die ersten „CSDs“ abgehalten.<<<